Category Archives: Urteil des Monats

Wohnungsabnahme: Laminat und Teppichboden beschädigt – Muss Mieter zahlen?

    Der Auszug aus einer Mietwohnung hält für den Vermieter oftmals böse Überraschungen bereit. Der Zustand von Laminat, Parkett oder Teppichboden war bei Einzug einwandfrei, bei Auszug sind die Bodenbeläge oft stark in Anspruch genommen oder sogar beschädigt. Der Mieter möchte seine Kaution sehen, der Vermieter will über den vorgefundenen Zustand reden. Klappt das nicht, ist Streit vorprogrammiert.

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    Berufsausübung in der Wohnung – was müssen Vermieter hinnehmen?

      Urteil des Amtsgerichts Bonn vom 25.1.2018 (Az.27 C 111/17) Wer als Vermieter vornehmlich an Berufstätige vermieten will und damit auch eine tagsüber andauernde Abwesenheit des Mieters verbindet, ist sich inzwischen nicht mehr sicher, ob das wirklich so ist oder so bleibt. Schon vor der seit der COVID-19 geschuldeten Verbreitung der Arbeit im Homeoffice arbeitete ein

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      Defekter Spülkasten beim Mieter verursacht Kosten von 1800 Euro – muss der Vermieter zahlen?

        Entscheidung des Landgerichts Hanau vom 30.10.2020-2S123/19   Betriebskostenabrechnung mit böser Überraschung Auf den Toiletten-Spülkasten sollte man immer ein Auge haben. Sonst kann das böse Erwachen in Form einer dramatisch hohen Nebenkostenabrechnung drohen. Das entschied das Landgericht Hanau (LG Hanau, Beschluss vom 30.10.2020 – 2 S 123/19). Der Sachverhalt: Der Schreck fuhr ihr durch alle Glieder, als

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        Poltern, Trampeln, Türknallen – kann wegen Kinderlärm gekündigt werden?

          Beschluss des Landgerichts – Berlin Beschluss vom 30.07.2021 – 65 S 104/21 Erfahrene Vermieter kennen das Problem: Oft beschweren sich Mieter beim Vermieter über „Lärm“, den die Kinder von Mitmietern oder Nachbarn verursachen. Aber über diesen Begriff wird bei Kindern heftig gestritten. Was für die einen Menschen nämlich einen schier unerträglich ist, das ist für

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          Mietinteressenten vergrault – fristlose Kündigung!

            Eine Vermieterbefürchtung, die nicht unbegründet ist: Die Wohnung soll neu vermietet werden und eine Mietpartei macht Mietinteressenten gegenüber bei der Wohnungsbesichtigung oder danach die zu vermietende Wohnung und das Umfeld schlecht „bis zum geht nicht mehr“. So geschehen im Bezirk des Amtsgerichts Mettmann.   Der Fall Im Jahr 1985 mietete die 74 Jahre alte Mieterin

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            Ungeeigneter Hausverwalter – wie wird man ihn los?

              Urteil des Landgerichts Hamburg vom 6.11. 2019 (Az. 318 S 48 /18) Was ist ein ungeeigneter Verwalter? Kein Wohnungseigentümergemeinschaft möchte einen Verwalter haben, der für dieses Amt ungeeignet ist. Das gilt sowohl für die fachliche als auch für die persönliche Seite. Ob dem Verwalter tatsächlich die Eignung fehlt, ist manchmal schwierig zu entscheiden Fehlende Objektivität

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              Zutritt zur Mietwohnung verweigert – fristlose Kündigung gerechtfertigt?

                Urteil des Amtsgerichts Brandenburg vom 5.11.2021 Die grundsätzliche Berechtigung zum Zutritt zu einer Mietwohnung gehört mit zu den elementaren Rechten des Vermieters. Sie unterliegt ja seinem Eigentum. Aber: das gilt natürlich nur für Ausnahmefälle, denn diesem Recht steht die Unverletzlichkeit der Wohnung (Art.13 GG) entgegen, wenn sie legaler Weise von jemand anderem genutzt wird. Die

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                Gerümpel und Unrat als Kündigungsgrund?

                  Urteil des Amtsgericht Gießen vom 3.2.2021 (AZ  39 C 114/20) Eine Wohnung ist normalerweise dazu da, dass man darin wohnt. Aber was versteht man eigentlich unter dem Begriff des „Wohnens“? Und was nicht? Bei den Mietgerichten landen immer wieder Fälle, die sich mit dieser Frage beschäftigen müssen. So hatte auch das Amtsgericht Gießen mit einem

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                  „Fuck you“ – Grund für fristlose Kündigung?

                    Urteil des Amtsgerichts Köpenick vom15.9.2020, Az. 3 C 201/19   Normalerweise lösen Vermieter und Mieter ihre Probleme sachlich. Manchmal aber auch mit Emotionen, mal mehr, mal weniger. Doch wenn eigene Aussagen als unglaubwürdig abgetan oder komplett ignoriert werden, dann kann es auch zur Überschreitung von „Grenzlinien“ mit der Folge von handfesten Beleidigungen oder sogar Drohungen

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                    Eigenbedarfskündigung – schützt hohes Alter dagegen?

                      Urteil des Bundesgerichtshofs vom 3.2.2021 (VIII ZR 68/19) Mit einer Kündigung wegen Eigenbedarf hat der Eigentümer die Möglichkeit, in seine eigene, bislang vermietete Wohnung einzuziehen bzw. eine dritte Person einziehen zu lassen. Voraussetzung ist, dass der Eigentümer selbst, ein naher Verwandter oder ein Haushaltsangehöriger den Wohnraum benötigt und dies im Kündigungsschreiben auch klar benannt wird.

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